Objektivität ist gegeben, wenn Messungen unabhängig von der Person dessen sind, der sie durchführt. Das ist bei Noten nur bedingt der Fall. Beispielsweise sollten in einer Studie 73 Lehrkräfte den gleichen Aufsatz auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten (Brimi, 2011). Die Bewertungen schwankten hierbei zwischen 50 und 96 Punkten.
Ähnliche Ergebnisse finden sich für das Fach Mathematik; auch hier fällt die Leistungsbeurteilung nicht objektiver aus (Ingenkamp & Lissmann, 2005). Dennoch liegen in vielen Studien, in denen mehrere Lehrkräfte die gleiche Leistung benoteten, die meisten Bewertungen recht nah beieinander.
Der Grad der Bewertungsübereinstimmung kann allgemein mit einem Koeffizienten mit einer Spanne von 0 „keine Übereinstimmung“ bis 1 „perfekte Übereinstimmung“ beziffert werden.
Für Schulnoten werden hier Werte im Bereich von 0.35 bis 0.85 erzielt (zum Vergleich: die Werte für Intelligenztests liegen etwa bei 0.95 bis 0.99; Sacher, 2014).