1. Regelmäßige Reflexionder eigenen Leistungsbewertungen und Austausch mit anderen Lehrkräften: Mögliche Leitfragen: Bewerte ich Schüler/innen besser, die mir sympathischer sind? Haben alle Schüler/innen in einer Unterrichtsstunde die gleiche Möglichkeit, qualitativ wertvolle mündliche Beiträge zu liefern? Verwende ich für alle Schüler/innen die gleichen Bewertungskriterien?
  2. Gemeinsame Bewertungskriterienfestlegen und Transparenzschaffen: Es ist ratsam, gemeinsam im Kollegium einen Kriterienkatalog zur Bewertung mündlicher Mitarbeit festzulegen und regelmäßige Anpassungen vorzunehmen. Zudem sollten die festgelegten Bewertungskriterien zu Beginn eines Schuljahres für die Schüler/innen transparent gemacht und kurz besprochen werden. Häufig ist es aber nicht ausreichend die Kriterien einfach zu benennen, sondern v.a. bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, die wichtigsten Kriterien zusätzlich zu visualisieren, z.B. in Form einer Mind-Map.
  1. Regelmäßig geplante, systematische Beobachtungen: Wegen Zeitmangel und der Komplexität des Unterrichtgeschehens können systematische Beobachtungen nicht immer ohne weiteres in den Unterrichtsalltag integriert werden. Um wirklich alle Schüler/innen systematisch zu beobachten, empfiehlt es sich, Zeiträume fest in das Schuljahr einzuplanen, in denen man jeweils eine kleine Gruppe von Schüler/innen (z.B. 5-8 pro Woche) beobachtet. So kann man z.B. innerhalb eines Monats seine Klassen einmal komplett systematisch beobachten. Wichtig ist, die Beobachtung jeweils auf der Grundlage zuvor festgelegter Kriterien und in verschiedenen Standardsituationen vorzunehmen, etwa bei Wiederholungen, bei einfachen und weiterführenden Fragen oder in Problemlösesituationen. Hierfür empfiehlt es sich, einen Beobachtungsbogen zu verwenden, um die Vergleichbarkeit verschiedener Beobachtungen zu erhöhen sowie zielgerichtet und ökonomisch beobachten zu können.
  2. Regelmäßige Dokumentationder mündlichen Mitarbeit: Aufgrund der Flüchtigkeit der mündlichen Wortbeiträge zum Unterrichtsgespräch und potenziellen Erinnerungslücken zwischen Beobachtung und Bewertung der mündlichen Leistungen ist es wichtig, die Beiträge regelmäßig zu dokumentieren.
Eine Methode, die dabei hilft die Bewertung der mündlichen Unterrichtsbeteiligung möglichst objektiv und effizient zu gestalten, ist die sogenannte ICE-Methode:
https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/muendliche-noten-schnell-ice/3752
Diese Methode setzt voraus, dass die regelmäßig vergebenen Noten für die mündliche Mitarbeit in eine Exceltabelle oder in ein Notenverwaltungsprogramm (siehe z.B.https://www.schulnoten-manager.de/) eingetragen werden. Alternativ kann diese Methode auch mit einem handelsüblichen Lehrerkalender aus Papier ausgeübt werden, allerdings wird das Ausrechnen von Zwischen- und Endnoten dann aufwändig, weil relativ viele Zahlen zu bearbeiten sind.